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60 Jahre Heinrich-Heine-Universität Studieren an der HHU Düsseldorf - gestern, heute, morgen

Dr. Stefan Bruski hat von 1970 bis 1973 an der HHU studiert. Er gibt ein Interview über die Entscheidung, dort zu studieren, Anekdoten aus dem Studium und vieles mehr.

Dr. Stefan Bruski heute - und oben sein Studentenausweis aus den 1970er-Jahren.
Dr. Stefan Bruski heute - und oben sein Studentenausweis aus den 1970er-Jahren.

Dr. Stefan Bruski ist 76 Jahre alt. Er studierte von 1970 bis 1973 an der HHU. 1975 war er Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Biochemischen Institut von Prof. Staib. Und von 1976 bis 1979 absolviert er seine Facharztausbildung an der HHU unter Prof. Meyer zu Gottesberge und unter Prof. Vosteen.

Wie kam es zur Entscheidung, in Düsseldorf zu studieren?
Dr. Stefan Bruski:
Geboren und aufgewachsen bin ich in Siegen, einer Provinzstadt. Ich sehnte mich nach einer Großstadt und war froh, dass ich in meiner Wahlstadt Köln einen Studienplatz bekam. Doch die Freude verflog bald, da die Hörsäle überfüllt waren. Deshalb stand der Entschluss fest, nach dem Physikum an die Universität Düsseldorf zu wechseln. Als Stadt gefiel mir Düsseldorf sehr gut und so begann ich das klinische Studium dort.

Können Sie eine Anekdote aus dem Studium zum Besten geben?
Dr. Stefan Bruski:
Zum Weihnachtsessen während der Facharztausbildung wurde immer ein elegantes Restaurant ausgesucht, diesmal ging es in das Nippon Kan, ein japanisches Restaurant. Nachdem wir an der Garderobe unsere Mäntel abgelegt hatten, mussten wir auch noch die Schuhe ausziehen, wie es in Japan üblich ist. Plötzlich ein erstaunter Ausruf: „Damit hatte ich nicht gerechnet!“ Was war passiert? In einem Socken des ehrwürdigen, sonst so genauen und strengen Professors outete sich ein großer Zeh in einem Großen Loch. Allgemeines Gelächter machte sich breit.

Welche Rolle spielte ihr Studium an der Universität Düsseldorf?
Dr. Stefan Bruski:
Das klinische Studium in Düsseldorf war ausgesprochen gut. Wir waren nur ca. 60 Studenten pro Semester und hatten dadurch guten Kontakt zu den Dozenten und zu den Kommilitonen. Man kannte sich einfach und konnte so leicht Freundschaften knüpfen, wobei einige noch bis heute bestehen. In dieser positiven Atmosphäre lernte man gerne und gut, was zu einen breiten medizinischen Fundament führt. Dies war eine sehr gute Basis für die Weiterbildung zum Facharzt und für die gesamte spätere Tätigkeit als Arzt. Besonders eng war die Beziehung in unserer Examensgruppe. Wir hatten damals zwölf mündliche Prüfungen in einer Gruppe von jeweils vier Personen zu absolvieren. Wir trafen uns wöchentlich zur Vorbereitung auf die einzelnen Prüfungen, was uns sehr verbunden hat. Auch heute noch haben wir, nun zusammen mit unseren Familien, enge Kontakte.

Fühlen Sie sich der HHU auch nach all den Jahren verbunden?
Dr. Stefan Bruski:
Gerne denke ich an die Studienzeit an der Universität zurück und gehe ab und zu durch das Klinikgelände, um die weitere Entwicklung zu verfolgen. Ebenso gehe ich gerne zu Fortbildungsveranstaltungen, die von der HHU angeboten werden.

DIE HHU ERLEBEN

Die Heinrich-Heine-Universität feiert ihren runden Geburtstag mit vielfältigen Veranstaltungen. Hier eine kleine Auswahl von Events, die allen Interessierten offenstehen.

- 11. Februar, 16.30 Uhr, Hörsaal 3A in Gebäude 23.01 Zweite Veranstaltung im Rahmen der Heinrich-Heine-Gastprofessur 2024/2025 von Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch: „Jüdische Zukunft in Deutschland“. Anmeldung bis 26. Januar unter: www.hhu.de/gastprofessur/anmeldung
- 3. März 2025
Rosenmontagszug in Düsseldorf: Die HHU ist mit einem eigenen, von Jaques Tilly gestalteten Karnevalswagen und einer Fußtruppe dabei.
- 10. bis 16. März, Haus der Universität und Institut für Linguistik „Brain Awareness Week at HHU“
- 4. April, 18 Uhr, Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf „Wissen. Teilen. Entdecken. – Nacht der Bibliotheken in der ULB Düsseldorf“
- 26. April, 5. Juli und 4. Oktober: Institut für Experimentalphysik Laborführungen: „Das Atom – Erleben Sie den Grundbaustein der Materie live!“

Barrierefreier Campus für alle

Elif Benli (30) ist seit 2024 Vorsitzende des Vorstands des Allgemeinen Studierendenausschusses (kurz AStA) der HHU.

Elif Benli FOTO: DAVID-LUC ADELMANN
Elif Benli FOTO: DAVID-LUC ADELMANN

Was hat Sie motiviert, sich im AStA zu engagieren und die Rolle der Vorsitzenden zu übernehmen?
Elif Benli:
Vor meiner Zeit als AStA-Vorsitzende war ich einige Jahre sowohl im Fachschaftsrat in der Linguistik als auch Referentin im Fachschaftenreferat. Mir ist immer wieder aufgefallen, wie gern ich strukturelle Probleme angehe und interessante Projekte umsetzen wollte, aber nicht in einer Position war, wo dies mir möglich war. Mein Ziel für meine Amtszeit ist es, möglichst viel für alle Studierenden rauszuholen und das Campusleben angenehmer und vielfältiger zu gestalten.

Was würden Sie sich für die Entwicklung der HHU wünschen, damit die Universität auch in den nächsten 60 Jahren ein attraktiver Ort für Studierende bleibt?
Elif Benli: 
Damit die HHU auch weiterhin ein attraktiver Studienort bleibt, muss nicht nur die Digitalisierung gefördert, sondern auch der Campus aktiv barrierefreier gestaltet werden. Studierende mit Behinderungen und Beeinträchtigungen sollten mehr in die Campusplanung einbezogen werden. Auch sollten die Möglichkeiten für Campuskultur verbessert und weiter ausgebaut werden.

Worauf ist der aktuelle AStA in seiner bisherigen Amtszeit besonders stolz?
Elif Benli:
Wir konnten einiges an AStA-Strukturen optimieren und sind auch dabei, Arbeitsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Das ist natürlich etwas, was man von außen nicht so sehr mitbekommt. Größere Projekte, die wir bisher umgesetzt haben, sind einmal die Veranstaltungsreihe „Campus für Alle“, wo bei jedem Vortrag auf einen anderen Schwerpunkt eingegangen wird. Zudem konnten wir dieses Semester wieder einen Campusflohmarkt veranstalten, der sehr gut besucht und aufgenommen wurde. Ein weiterer Erfolg war unsere Veranstaltung „Lunch for Everybody“, zu der sehr viele Studierende aus verschiedensten Hintergründen zusammengekommen sind, um gemeinsam Zeit zu verbringen und sich auszutauschen.



Harte Bänke, starke Nerven

Esther Heerstraßen (19) studiert im ersten Semester Jura an der HHU.

Esther Heerstraßen
Esther Heerstraßen

Welches sind Deine Lieblingsorte auf dem Campus?
Esther Heerstraßen:
Meine Antwort wird wohl immer sein: In der Schweinemensa. Ob zwischen den Vorlesungen auf die Schnelle, zum Frustabbau nach einer Vorlesung, die man so überhaupt nicht verstanden hat oder einfach, wenn man Hunger hat. Auch zum Lernen in der Zwischenzeit kann man dort gut sitzen. Obwohl die Bänke auf Dauer sehr unbequem werden.

Hast Du bereits eine Strategie zur Bewältigung von Klausurenstress?
Esther Heerstraßen:
Tatsächlich hab ich bisher absolut keine Ahnung, mal schauen, wie es wird. Meine ersten Klausuren sind Ende Januar. Noch bin ich, Stand jetzt, relativ entspannt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die ersten Klausuren nur propädeutisch sind. Ein wenig Stress ergibt das durchaus. Ich glaube, ich muss erst einmal in das ganze Unisystem hineinfinden und dann kann ich hoffentlich mehr sagen.

Was ist Dein Traumberuf?
Esther Heerstraßen:
Ich habe absolut keine Ahnung, irgendwas in Richtung Jura, würde ich vermutlich sagen, wenn ich müsste. Ich bin offen, wo die Reise hingeht und bin gespannt, wo mein Ich in zehn Jahren ist. Um ehrlich zu sein, genieße ich gerade das Privileg, mich erstmal in meinem Studiengang zu orientieren und überhaupt juristische Grundprinzipien zu verstehen. Und dann wird sich schon etwas ergeben. Wie sagt man so schön: „Mit Jura kann man immer etwas anfangen“.

Wie erlebst Du die Atmosphäre an Deiner Uni?
Esther Heerstraßen:
Ich fühle mich sehr wohl auf dem Campus, es ist schön, zu einem großen Ganzen dazuzugehören. Jeder macht sein eigenes Ding, verfolgt eigene Träume und Ziele. Auf dem Campus treffen die verschiedensten Leute aufeinander und ich bewundere einfach, dass hier jeder die Möglichkeit bekommt, der zu sein, der er oder sie sein möchte.