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Bauen & Wohnen Wintergarten - klug geplant

Der Bundesverband Wintergarten erläutert Kriterien für Planung und Bau eines Wintergartens.

Bei einem Wintergarten sind eine gründliche Planung und solide Bauausführung unerlässlich. FOTO: BUNDESVERBAND WINTERGARTEN

Ohne ausreichende Planungshilfen und weiterführende Informationen kann ein Wintergartenbau leicht zum Glücksspiel werden. Der Bundesverband Wintergarten erläutert, was dabei alles zu beachten ist.

Bauantrag

Wintergärten sind in den meisten Bundesländern genehmigungspflichtig, das heißt, dass die Bauämter nach den eingereichten Bauunterlagen entscheiden, ob eine Baugenehmigung notwendig ist oder nicht (Genehmigungsfreistellung). Nur in den Bundesländern, in denen der Wintergarten in der Landesbauordnung verfahrensfrei gestellt ist, reicht die nachträgliche Bauanzeige. Fragen Sie in Ihrem zuständigen Bauamt nach, was an Ihrem Standort notwendig ist.

Bevor Sie Ihren Wintergarten detailliert planen, sollten die folgenden Fragen geklärt werden: Wie viel Fläche darf auf Ihrem Grundstück noch bebaut werden? Sind Bauformen vorgeschrieben, wenn ja, welche? Welche Grenzabstände sind einzuhalten? Welche Baufluchtlinien sind einzuhalten? Für die Auswahl der optimalen Bauelemente sind beim Wärmeschutz die Vorschriften des „Gebäude-Energiegesetzes“ (GEG) und die DIN 4108-2 zu beachten.

Material für das Tragwerk

Für Ihre Wintergartenkonstruktion kommen nur Materialien in Frage, die den hohen Anforderungen an Wertbeständigkeit und Pflegeleichtigkeit genügen. Ob Aluminium, Holz, Stahl oder Kombinationen – all das bestimmt Preis und Gestaltungsmöglichkeiten.

Verglasung

Der Wintergarten lebt vom Glas. Erst die Verglasung schafft dieses unnachahmliche Gefühl, draußen und doch geschützt zu sitzen. Sie hat aber auch einen ganz wesentlichen Einfluss darauf, ob ein Wintergarten „funktioniert”. Aufgrund des hohen Glasanteils und der relativ geringen Baumasse sind Wintergärten thermisch labil, das heißt, sie werden schnell warm, kühlen aber auch schnell wieder aus. Wie schnell beides vor sich geht, hängt vom g-Wert und vom U-Wert der Verglasung ab.

Der g-Wert zeigt an, wie viel Prozent der Sonnenenergie, die auf den Wintergarten trifft, das Glas passieren kann. Er steht also für den solaren Energiegewinn des Wintergartens. Der U-Wert steht für den Energieverlust des Wintergartens, insbesondere den Heizenergieverlust im Winter durch die Außenhülle, die ja im Wesentlichen vom Glas gebildet wird.

Eine besonders komfortable zusätzliche Funktion des Glases ist die Selbstreinigung. Durch spezielle Glasoberflächen werden organische Verschmutzungen zersetzt und ein rückstandsfreies Ablaufen von Wasser erreicht. Solche speziellen Gläser sorgen so dafür, dass Reinigungsintervalle erheblich verlängert werden und die Gläser über die Lebensdauer sauberer aussehen.

Lüftung

Zusammen mit der Verglasung und der Beschattung sorgen Be- und Entlüftung eines Wintergartens für ein angenehmes Raumklima. Es werden folgende Lüftungsmöglichkeiten unterschieden:

Natürliche Lüftung: Erwärmte Luft steigt nach oben und kann über Dach- oder Seitenfenster abgeführt werden. Diese Lüftungsart arbeitet geräuschlos und ohne Energieaufwand.

Motorische Lüftung: Über Zuluftöffnungen wird mittels Walzen- oder Radiallüfter der Luftaustausch ausgeführt. Diese Art der Lüftung benötigt keine geöffneten Flügel und schafft somit bei Abwesenheit keinen erleichterten Zugang für Unbefugte. Auch Kombinationen zwischen natürlicher und motorischer Lüftung können sinnvoll sein.

Sonnenschutz

Um eine wirkungsvolle Beschattung bei reichlicher Sonneneinstrahlung zu gewährleisten, sind drei Arten von Beschattung in Erwägung zu ziehen:

Natürlicher Sonnenschutz: Hier übernehmen Bäume, Sträucher oder auch andere Gebäude die Aufgaben einer Beschattung.

Außenliegende Beschattung: Hierbei handelt es sich um eine außerhalb des Wintergartens angebrachte Beschattung. Sonneneinstrahlung, welche nicht in den Wintergarten gelangt, muss nicht wieder abgeführt werden. In jedem Fall sollte diese Schattierung aber mit einem Steuergerät ausgestattet sein, damit der Wintergarten sich selbst überlassen werden kann und nicht ständiger Aufsicht bedarf.

Innenliegende Beschattung: Hier ist die Beschattung innerhalb des Wintergartens angebracht. In Verbindung mit effektiven Lüftungselementen werden gute Ergebnisse erzielt. Auf elektronische Steuerungen, sowie Sensoren wie Wind- und Regenwächter kann verzichtet werden. Auch bei Windeinwirkung auf den Wintergarten kann diese Beschattungsart genutzt werden.

Heizung

Ein Wintergarten, welcher ganzjährig genutzt werden soll, muss beheizbar sein. Denn durch den oft bedeckten Himmel in der Winterzeit reicht der Energieeinfall tagsüber dann nicht aus, um den Wintergarten frostfrei oder gar behaglich zu halten.

Es ist daher bei der Planung auch eine ausreichende und richtig angeordnete Heizung zu berücksichtigen. Diese spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von übermäßigem Kondensat. Bei Wohn-Wintergärten ist eine fachmännische Berechnung der Heizleistung gemäß den Anforderungen an „Gebäude mit normalen Innentemperaturen“ nötig.

Fundament und Fußbodenaufbau

Bei der Planung sollte dem Bodenaufbau besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Fußboden ist mit einer Folie oder Schweißbahn gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu isolieren. Ebenfalls muss auf eine ausreichende Wärmedämmung geachtet werden. Der Fußbodenaufbau bei Wohnwintergärten ist entsprechend der Vorgaben des „Gebäude-Energiegesetzes“ (GEG) zu dämmen. rps