Einfach mal raus aus dem Alltag – das ermöglicht der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Düsseldorf aktuell 32 Familien mit Kindern, die von einer lebensverkürzenden oder lebensbedrohlichen Krankheit betroffen sind. Um die Organisation der Begleitung kümmern sich die hauptamtlich für den AKHD tätigen Koordinatorinnen Dorothea van Üüm, Angelika Lenker und Corinna Walker. Sie werden unterstützt von Nora May, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, und Iris Hausmann, die sich um administrative Belange kümmert. Die Unterstützung von Eltern und Kindern übernehmen ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter. „Der AKHD bildet Ehrenamtliche aus, die die Familien im Alltag begleiten“, erzählt Dorothea van Üüm, Koordinationsfachkraft beim AKHD. „Sie schenken Zeit, damit sich die Eltern dann beispielsweise anderen Dingen widmen können.“ Die Begleiterinnen und Begleiter gehen mit den Kindern spazieren, singen, lesen vor, spielen mit Geschwistern, unterstützen bei Formularen, sind Ratgeber oder einfach nur da. In dieser Zeit können Eltern dann ganz in Ruhe einkaufen, Arzttermine wahrnehmen oder sich einfach ein wenig erholen.

Die Begleitung beginnt in der Regel mit einer ersten Kontaktaufnahme durch die Familie. „Danach findet ein Hausbesuch der Koordinationsfachkraft statt, bei dem die Familien dem AKHD einen Auftrag erteilen“, zeigt Koordinatorin Angelika Lenker das Vorgehen auf. Das bedeutet, dass sich Eltern für das erkrankte Kind, für die Geschwister oder sich selbst Unterstützung wünschen. „Danach wird im Team besprochen, wer von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Familie passen könnte.“ Dabei werden konkrete Wünsche der Familien sowie der Ehrenamtlichen, aber auch weitere Faktoren wie Anfahrtswege, Alter und Geschlecht berücksichtigt. „Nach einem Kennenlernen, bei dem auch eine Koordinationsfachkraft anwesend ist, kann die Begleitung starten“, erklärt Angelika Lenker. „Während der gesamten Zeit bleibt die Koordinationskraft im Austausch mit Familie und Ehrenamt.“
Damit möglichst viele Familien unterstützt werden können, sucht der AKHD fortlaufend neue Freiwillige. „Wir sind immer auf der Suche nach Ehrenamtlichen“, betont Corinna Walker. „Wir haben im Moment einige Familien, die auf ehrenamtliche Mitarbeitende warten.“ Voraussetzung für den Einsatz als Begleitung ist der sogenannte Qualifizierte Vorbereitungskurs. Dieser umfasst rund 80 Stunden und behandelt zentrale Themen wie Nähe und Distanz oder die eigene Endlichkeit, gibt Einblicke in den Alltag einer betroffenen Familie und vermittelt rechtliche Grundlagen. In der Regel finden entsprechende Ausbildungen jährlich statt. Derzeit begleitet der AKHD Düsseldorf 57 Familien. 32 davon haben aktuell eine ehrenamtliche Begleitung, die übrigen Familien nehmen beispielsweise Familienangebote wahr oder warten auf eine passende Unterstützung durch Ehrenamtliche. Darüber hinaus entstehen über den AKHD Möglichkeiten zur Vernetzung – etwa bei Familien- oder Elternfrühstücken, Festen oder Geschwisteraktionen. Auch Öffentlichkeitsarbeit spielt beim AKHD eine wichtige Rolle. Er macht regelmäßig auf die Kinderhospizarbeit aufmerksam und rückt das Thema in den Blick der Gesellschaft.
Finanzielle Unterstützung erhält der AKHD nur teilweise durch die Krankenkassen. Spenden sind daher ein unverzichtbarer Teil der Arbeit – und dafür engagieren sich seit vielen Jahren auch die Biker4Kids. Der diesjährige Motorradkorso durch Düsseldorf ist bereits der 15. seiner Art – ein Tag voller PS, Herz und Solidarität. Der AKHD ist wie immer mit einem eigenen Stand vertreten. „Wir freuen uns auf viele Gäste und Gespräche“, betont Nora May vom AKHD. „An unserem Stand finden außerdem zahlreiche Angebote für Kinder statt.“ Ein besonderes Highlight ist auch in diesem Jahr wieder geplant. „Gemeinsam mit Familien und Ehrenamt planen wir eine Aktion, die wir auf der Bühne des Korsos präsentieren“, freut sich Nora May. Näheres verrät der AKHD noch nicht, es soll eine Überraschung für die Besuchenden sein. Klar ist: Die enge Verbindung mit dem Biker4Kids-Team ist dabei im Fokus. „Die Biker4Kids stehen schon seit so langer Zeit treu an unserer Seite“, findet Nora May. „Der Korso ist immer das Highlight im Jahr.“ Das Team des AKHD und die Familien kommen auch darüber hinaus regelmäßig zusammen. Viele kennen sich untereinander und freuen sich gemeinsam auf den Korso der Biker4Kids. BRIGITTE BONDER