Zugunsten der Kinder- und Jugendhospizarbeit rufen die „Biker4Kids“ am 10. Mai zum 15. Motorradkorso durch die Landeshauptstadt auf. Im vergangenen Jahr waren es weit mehr als 3000 Kradfahrer aus ganz Deutschland sowie aus den Benelux-Ländern, die für den guten Zweck mit ihren polierten Maschinen durch Düsseldorf flanierten. In diesem Jahr sind bereits 2500 Anmeldungen bei den Kradfahrern mit Herz eingegangen, verrät Biker Marc Hommen, zuständig für Presse und Öffentlichkeitsarbeit der motorisierten Gruppe. „Wir gehen also von einem ähnlichen Erfolg aus.“

Das vergangene Jahr brach alle bis dato erreichten Rekorde der Biker. So viele Kradfahrer wie nie, mehr als 3000 Biker, nahmen teil. So viele Spenden wie nie wurden eingenommen. 2022 wurde erstmals eine sechsstellige Summe eingespielt – im vergangenen Jahr kamen insgesamt stolze 115.000 Euro für den guten Zweck zusammen. Zwischen 6000 und 7000 Besucher wohnten der Veranstaltung in Deutschlands größter und bekanntester Automeile am Höherweg bei.
Mit ihrem Engagement sammeln die Biker nicht nur wertvolle Finanzmittel für die Belange der Kinder- und Jugendhospizarbeit, sondern schaffen auch wertvolle Aufmerksamkeit für die betroffenen Kinder und ihren Familien.
In diesem Jahr hoffen die Veranstalter auf eine ähnlich große Resonanz, um wieder Geld für den ambulanten Kinderhospizdienst in Düsseldorf (AKHD) und seine wertvolle Arbeit zu sammeln, ebenso wie für die „Freunde und Förderer der Kinderhospizarbeit Düsseldorf e.V.“ (VdFU). Für Familien mit unheilbar kranken Kindern seien die Organisation und der Verein nämlich sehr wichtige Anlaufstellen, wie der Langenfelder Detlef Mehlmann, einer der Leiter der Motorradgemeinschaft, bereits vor Jahren erklärte: „Der ambulante Kinderhospizdienst bietet eine vielfältige Unterstützung.“ In allen Lebenslagen stehe der Dienst den betroffenen Familien zur Seite, um sie zu entlasten. Dabei werde nicht nur das erkrankte Kind in den Fokus genommen, sondern auch Geschwisterkinder und Eltern. Der wesentliche Unterschied zu einem stationären Hospiz sei dabei, dass die unheilbaren kranken Kinder, ihre Eltern und Geschwisterkinder in der heimischen Umgebung betreut und unterstützt werden. „Und das Besondere ist, dass der ambulante Kinderhospizdienst allein von Ehrenamtlern gestemmt wird“, sagte Mehlmann damals anerkennend.
Entstanden und buchstäblich ins Rollen gekommen ist die Gemeinschaft durch eine lockere Motorradgruppe. Aus der „Yamaha Fazer“- Gruppe gründeten sich im Jahr 2009 die „Biker4Kids“, ein Zusammenschluss aus leidenschaftlichen Motorradfahrern mit dem Herzen am rechten Fleck, die seitdem mit ihrem Hobby etwas Gutes bewirken. „Wir wollten die Welt ein bisschen besser machen“, erinnert sich Mehlmann. Die Veranstaltung ist über die Jahre immer weitergewachsen und hat sich mittlerweile zu einer der größten Motorrad-Benefizveranstaltungen in ganz Deutschland entwickelt. Anfangs teilten die „Biker4Kids“ die eingenommenen Spendengelder noch auf, zwischen dem stationären Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland und dem ambulanten Kinderhospizdienst. Doch weil die Biker bald merkten, dass der ambulante Dienst im Gegensatz zur stationären Einrichtung nicht so bekannt war und dadurch auch weniger Spenden einnahm, konzentrieren sich die Biker nun seit einigen Jahren gänzlich auf den ambulanten Dienst. Und das beeindruckend erfolgreich.

Aus ganz Deutschland reisen Motorradfahrer mittlerweile für diesen einen Tag nach Düsseldorf. „Der Großteil kommt nach wie vor aus NRW, aber wir haben auch viele Stammgäste aus ganz Deutschland und sogar einige aus den Benelux-Ländern Holland und Belgien“, verrät Hommen. Symbolisch wird ein Startgeld von einem Euro erhoben, doch die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass alle mehr in die Tonne hineinwerfen. Doch damit allein lässt sich die große Spendensumme der vergangenen Jahre nicht erzielen. Unterstützung erhalten die Biker seit Jahren regelmäßig von zahlreichen Sponsoren, die nicht nur Getränke und Würstchen für die Veranstaltung spenden, sondern auch die Infrastruktur bereitstellen, wie etwa Strom und Wasser, Toilettenhäuschen und Bühne. Auch für das Unterhaltungsprogramm auf der Bühne oder die Vorführungen auf der Aktionsfläche verzichten die Künstler an diesem Tag auf ihre Gagen, damit am Ende wieder möglichst viel Geld für den ambulanten Kinderhospizdienst zusammenkommt. Eine Anmeldung ist weder für Biker noch Besucher erforderlich. Es gilt die Devise: Einfach kommen, genießen und Gutes tun. CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA
INFO
Über die Biker4Kids
Die Biker4Kids sind eine Gruppe begeisterter Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer aus Düsseldorf und Umgebung. Seit der Gründung im Jahre 2009 unterstützt der Verein den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst in Düsseldorf sowie die betroffenen Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind. Die eigene Veranstaltung, der Biker4Kids Motorrad-Korso, hat sich längst zu einer der größten Motorrad-Benefizveranstaltungen in Deutschland entwickelt. Neben dem Sammeln von Spenden ist der Verein ganzjährig aktiv, unterstützt die Familien, bietet Unternehmungen mit den Geschwistern an oder erfüllt Herzenswünsche der erkrankten Kinder.
www.biker4kids.de
Über den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Düsseldorf (AKHD)
Der AKHD Düsseldorf mit Sitz in Düsseldorf-Pempelfort begleitet und unterstützt Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind – auch Jugendliche und jungen Erwachsene – in Düsseldorf und im Umkreis von 50 Kilometern. Rund 50 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schenken den Familien regelmäßig Zeit im häuslichen Umfeld oder auch in der Klinik. Die Aufgaben der Ehrenamtlichen sind vielfältig. Sie begleiten die erkrankten Kinder in ihrem Zuhause und kümmern sich um die Bedürfnisse der Geschwister. Sie haben ein offenes Ohr und sind wichtige Gesprächspartner für die ganze Familie. Mehrmals im Jahr finden Familienfrühstücke, Jahreszeitenfeste oder auch Trauercafés statt, um den Kontakt der Familien untereinander zu fördern und die Selbsthilfe der Familien zu stärken. Alle Angebote sind für die Familien kostenlos.
www.akhd-duesseldorf.de
Über die „Freunde und Unterstützer der Kinderhospizarbeit Düsseldorf e.V.“ (VdFU)
Der VdFU wurde 2015 auf Initiative der Biker4Kids gegründet, um Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind in Notsituationen zu unterstützen und besondere Wünsche der Kinder zu erfüllen. Dies können medizinisch oder therapeutisch notwendige Hilfsmittel sein, die nicht von anderen Kostenträgern übernommen werden, aber auch Hilfe im Alltag – etwa bei defekten Haushaltsgeräten. Ein besonderes Augenmerk liegt – neben den erkrankten Kindern – auch auf deren Geschwistern. So richtet der VdFU mehrmals im Jahr sogenannte Geschwistertage aus und stellt ein Budget für die Ehrenamtlichen des AKHD zur Verfügung, damit diese zum Beispiel mit den Kindern ein Eis essen oder ins Kino gehen können.
www.vdfu-duesseldorf.de