Ob frische Walnüsse, mehlige Maronen oder knackige Haselnüsse – die Welt des Schalenobstes bietet eine gesunde Vielfalt. Denn auch wenn Nüsse oftmals als Kalorienbomben bezeichnet werden, enthalten sie doch wertvolle Omega-3-Fettsäuren und gelten als wichtige Eiweiß- und Vitamin-B-Lieferanten. „Nussgehölze sind mit ihren Blüten im Frühling, dem schönen Laub und den leckeren Nüssen auch eine große Zierde für den Garten“, weiß Uschi App, Vizepräsidentin des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). „Vielen heimischen Tieren und Insekten, wie Eichhörnchen und Vögeln, bieten sie zudem wichtigen Lebensraum und Nahrung.“ Doch längst nicht alle Nussgehölze eignen sich auch als Hausbaum. So kommen viele Arten ursprünglich aus den warmen Gebieten der Erde und vertragen das hiesige Klima nicht. Andere werden mit den Jahren sehr groß und sind aus diesem Grund für ein Privatgrundstück nicht zu empfehlen. So erreicht beispielsweise die Esskastanie eine stattliche Höhe von 35 Metern.

Wer ausreichend Platz hat und sich einen großen Baum im Garten wünscht, für den ist die Walnuss eine gute Wahl. In der Regel trägt sie ab dem Alter von zehn Jahren ihre Nüsse, die sich in einer grünen, glatten Schale befinden. Platzt diese auf und fallen die Kugeln auf den Boden, ist Ernten angesagt. Doch auch während der anderen Jahreszeiten macht die Walnuss viel her. „Im Frühling treibt der Baum erst spät aus und verliert im Herbst vergleichsweise früh seine Blätter“, weiß Uschi App. „Daher spendet die Krone zu der warmen Jahreszeit kühlenden Schatten, lässt während der dunkleren Monate aber viel Licht durch.“ Zwischen April und Mai begeistern die männlichen, hängenden, grün-gelben Staubkätzchen und wenn im Sommer helle Sonnenstrahlen durch das lichte Blätterdach fallen, entsteht eine schöne Atmosphäre im Garten.
Für kleinere Grundstücke empfehlen Landschaftsgärtner die robuste Haselnuss. Sie wächst als Strauch, kann mit einem regelmäßigen, professionellen Schnitt aber auch als Baum gezogen werden. Schön ist auch eine Wildhecke, die Haselnusssträucher mit Kornelkirsche, Felsenbirne und Heckenrosen kombiniert. „Da die Haselnuss einhäusig ist, trägt jeder Baum sowohl die kleinen, eher unauffälligen weiblichen Blüten, als auch die eindrucksvollen männlichen Blütenkätzchen. Diese werden vor allem von Bienen gerne angeflogen“, erklärt Uschi App. „Für die Befruchtung ist es übrigens wichtig, dass im Umkreis von circa 50 Metern eine weitere Haselsorte blüht.“ Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, pflanzt daher einen zweiten Strauch im Garten. Landschaftsgärtner raten zudem, das Gehölz alle paar Jahre mit einem Schnitt auszulichten und zu verjüngen. So lässt sich die Ernte vergrößern und die Höhe regulieren. „Wer sich farbliche Abwechslung im Garten wünscht, für den ist die Purpur-Hasel ideal. Diese hat zu Beginn des Jahres leuchtend rote Blätter, die im Laufe der Monate immer dunkler werden“, weiß Uschi App. „Bei der Korkenzieher-Hasel sind dagegen die Äste ein wahrer Hingucker: Bizarr drehen sie sich zum Himmel.“ BRIGITTE BONDER