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Hauptsache gesund Warum gutes Hören so wichtig ist

Nicht jede Form der Schwerhörigkeit ist dauerhaft oder krankheitsbedingt. Aber: Unbehandelt kann sie das Risiko für Folgeerkrankungen wie Depressionen, Stürze oder den Abbau kognitiver Fähigkeiten erhöhen. Daher ist eine frühzeitige ärztliche Diagnose entscheidend.

Besser hören bedeutet auch aktivere Teilnahme am Leben. FOTO: BVHI

Schwerhörigkeit bezeichnet eine Einschränkung des Hörvermögens, die von leichten Beeinträchtigungen bis hin zur vollständigen Gehörlosigkeit reichen kann. Sie tritt auf, wenn der Prozess der Schallverarbeitung gestört ist: Schallwellen, die über den äußeren Gehörgang zum Hörnerv gelangen, lassen sich nicht mehr ungehindert in elektrische Impulse umwandeln. Stellt HNO-Ärzte einen Hörverlust fest, der mit Hörsystemen versorgt werden kann, erstellen sie eine Verordnung, die dem Hörakustiker vorgelegt wird. In Deutschland erhalten gesetzlich Krankenversicherte eine umfassende Hörgeräteversorgung inklusive moderner Hörsysteme ohne eigene Aufzahlung. Lediglich die Rezeptgebühr fällt an. Der Kunde kann die vom Hörakustiker vorgeschlagenen Hörgeräte im Alltag testen, bevor er sich für ein Modell entscheidet.

Mediziner unterscheiden vier Hauptarten der Schwer hörigkeit: Schallleitungsschwerhörigkeit, Schallempfindungsschwerhörigkeit, Schallverarbeitungsstörung und kombinierte Schwerhörigkeit.

Eine Schallleitungsschwerhörigkeit entsteht, wenn der Schall nicht mehr ausreichend vom Außenohr über das Mittelohr bis ins Innenohr gelangt. Betroffene hören leiser und beschreiben oft ein Gefühl, „wie durch Watte“ zu hören. Ursachen sind etwa Verstopfungen des Gehörgangs (Ohrenschmalz), Trommelfellschäden, Mittelohrentzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen. Dabei bleibt die Sprachverständlichkeit trotz der verminderten Lautstärke erhalten.

In der Regel besteht die Therapie einer Schwerhörigkeit im Alter in einer Hörsystemversorgung. FOTO: BVHI
In der Regel besteht die Therapie einer Schwerhörigkeit im Alter in einer Hörsystemversorgung. FOTO: BVHI

Eine Schallempfindungsschwerhörigkeit betrifft das Innenohr, insbesondere die Haarzellen, welche die Schallwellen in elektrische Signale umwandeln. Schallempfindungsschwerhörigkeit führt zu einem dumpfen Klangbild und Schwierigkeiten, hohe Frequenzen oder Sprache in lauter Umgebung zu verstehen. Ursachen sind etwa dauerhafte Lärmbelastung, altersbedingter Verschleiß (Presbyakusis), Hörstürze oder Infektionen. Diese Form ist oft irreversibel, da geschädigte Haarzellen sich nicht regenerieren können. Eine vermeidbare Unterform ist die Lärmschwerhörigkeit. Die Schallverarbeitungsstörung betrifft die akustische Signalverarbeitung im Gehirn. Man unterscheidet zwischen neuraler Schwerhörigkeit (Beeinträchtigung des Hörnervs) und zentraler Schwerhörigkeit (gestörte Hörbahn im Gehirn). Ursachen sind etwa Schlaganfälle, Gehirnentzündungen oder Schädel-Hirn-Traumata.

Die kombinierte Schwerhörigkeit vereint Merkmale der Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit. Sie entsteht durch Verletzungen, Entzündungen oder Fehlbildungen im Außen- und Innenohr sowie durch Tumore oder Hörstürze. Die unterschiedlichen Arten von Schwerhörigkeit verdeutlichen die Komplexität unseres Gehörs. Eine präzise HNO-fachärztliche Diagnose ist entscheidend, um einer der Art und Ursache der Hörminderung angepasste Therapie zu identifizieren. In vielen Fällen besteht diese in einer Hörgeräteverordnung. 

Die Schwerhörigkeit im Alter ist eine fortschreitende Hörminderung, die typischerweise ab dem 50. Lebensjahr auftreten kann. Sie zeigt sich zunächst durch einen zunehmenden Hörverlust hoher Frequenzen und führt zu Schwierigkeiten, Sprache in lauten Umgebungen zu verstehen. Diese Veränderungen entstehen vor allem durch altersbedingte Verschleißerscheinungen der Haarzellen im Innenohr. Zudem können auch der Hörnerv und das Hörzentrum im Gehirn beeinträchtigt sein. Schwerhörigkeit ist ein natürlicher Teil des Alterns; jedoch können vorbeugende Maßnahmen die Auswirkungen mindern und das Hörvermögen länger erhalten. Dazu gehören gesunde Ernährung, Bewegung und der Schutz vor Lärm. In der Regel besteht die Therapie einer Schwerhörigkeit im Alter in einer Hörsystemversorgung.