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Hildener Jazztage Hildener Jazztage gehen mit der Zeit

Kleines Musikfestival: Das Motto der 29. Hildener Jazztage, die vom 28. Mai bis zum 1. Juni stattfinden, lautet: „Now's the Time - Jetzt ist die Zeit ... für Jazz“.

Peter Baumgärtner ist künstlerischer Leiter der Hildener Jazztage. Als Organisator des Festivals sieht er sich nicht als reinen Eventmanager, sondern als Kollegen der Musiker. Vielfach hat der Schlagzeuger bereits selbst bei den Hildener Jazztagen auf der Bühne mitgewirkt. FOTO: DANIEL OBERBANSCHEIDT

Die Hildener Jazztage haben fast drei Jahrzehnte hinter sich. In dieser Zeit hat sich das kleine Musikfestival entwickelt, verändert, ist aber stets mit der Zeit gegangen. So auch in diesem Jahr, in seiner mittlerweile 29. Ausgabe. Zu den Hildener Jazztagen gehörte in den vergangenen Jahren auch stets ein aussagekräftiges Motto. In diesem Jahr lautet es „Now’s the Time – jetzt ist die Zeit ... für Jazz“. Dieser Titel ist angelehnt an einen Jazzblues von Charlie Parker und Miles Davis. „Now’s the Time’ wurde auf der legendären Koko-Session im Dezember 1945 aufgenommen und avancierte schnell zu einer in der Bebopszene populären Jamsession-Nummer“, erläutert Peter Baumgärtner, Organisator der Hildener Jazztage. Für ihn ist Jazzmusik auch stets mit einer politischen Aussage verbunden. „Jazz steht für Toleranz, Weltoffenheit, Teamgeist, Improvisation, sich Einlassen können. Ich denke, das sind alles Werte an denen es gesellschaftlich immer mehr mangelt“, erklärt der künstlerische Leiter. „Die Idee eines Mottos gefällt mir. Es macht Lust auf ein Live-Erlebnis und regt an.“

Die Hildener Jazztage sind ein Musikfest für Kenner. So kommen auch in jedem Jahr zahlreiche Künstler aus der internationalen Jazzszene ebenso wie Newcomer und aufstrebende Musikerinnen und Musiker gerne nach Hilden. „Das Festival hat einen familiären Charakter und man ist nah dran“, sagt Baumgärtner. Gerade Fans von hochklassiger Jazzmusik zieht das Festival an, aber auch alle anderen Musikfans, die live gespielte Musik erleben möchten. „Jede Menge Ausnahmekünstler machen die 29. Jazztage zu einem großartigen Erlebnis“, sagt Baumgärtner. Einige der Konzerte, die am Freitag, 30. Mai, und Samstag, 31. Mai, in der Stadthalle Hilden stattfinden, werden sogar vom WDR aufgezeichnet und sind anschließend im Radio zu hören. Dazu zählen etwa der Auftritt des Gewinners des diesjährigen WDR-Jazzpreises, Simon Oslender, oder der des mit drei Akkordeonisten besetzten polnischen Ensembles „Motion Trio“.

Baumgärtner und sein Team von der Jazzförderung Rhein-Ruhr gGmbH haben ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Das Festival lebt auch von seinen unterschiedlichen Spielorten. „Es gibt keine absoluten Highlights. Das sind alles Top-Musikerinnen und Musiker“, sagt Baumgärtner. Den Auftakt bildet am Mittwoch, 28. Mai, das Lisa Wulff Quartett mit zeitgenössischem Jazz, traditionell im Kunstraum des Gewerbepark-Süd an der Hofstraße. Der Abschluss der Jazztage findet wie üblich im Park von Haus Horst am Stadtrand von Hilden statt. Der Park ist die Bühne für das Quartett Antigua, Sängerin Inga Lühning und das JugendJazzOrchester.

„Die Hildener Jazztage bleiben ein Festival für Jazz ohne Pop oder Singer-Songwriter“, sagt Baumgärtner. „Der Sound ist exzellent. Dass der talentierte Nachwuchs im JugendJazzOrchester NRW noch nicht so weit und erfahren sein kann wie gestandene Musiker wie Frank Chastenier, die Wasserfuhr-Brüder oder Dave Kikoski, ist selbstverständlich“, erklärt Peter Baumgärtner. Seine Hartnäckigkeit in Bezug auf sein Festival hat dazu geführt, dass die Hildener Jazztage im nächsten Jahr zum 30. Mal stattfinden. PATRICK JANSEN