Auf die zukünftige Entwicklung der Energiepreise haben Hauseigentümer keinen Einfluss. Allerdings können sie durch ihr eigenes Handeln dafür sorgen, Energie effizient zu nutzen und somit die laufenden Kosten zu senken. Und dennoch heizen viele weiterhin buchstäblich zum Haus hinaus: Wenn über schlecht gedämmte Fassaden viel Wärme nach außen verloren geht, muss nachgeheizt werden, der Verbrauch schnellt in die Höhe.


Wie sich dies verhindern lässt und wo sich die Schwachstellen im eigenen Zuhause befinden, können Energieberater in einer Analyse aufzeigen. Die energetische Modernisierung der Fassade steht dabei im individuellen Sanierungsfahrplan meist auf einer der ersten Positionen.
Am besten ist Energie, die gar nicht erst benötigt wird. Gemäß dieser Prämisse reduziert eine Fassadendämmung die Energieverluste und senkt somit dauerhaft den Heizenergieverbrauch – ein Effekt, den Hauseigentümer bereits in der nächsten Heizperiode spüren können. Denn zusätzlich zum geringeren Verbrauch verbessert sich meist auch das Wohngefühl, klamme Räume gibt es nach der Dämmung ebenfalls nicht mehr.
„Darüber hinaus ist das Dämmen oft eine wesentliche Voraussetzung, um Niedrigtemperaturheizungen wie eine Wärmepumpe wirtschaftlich betreiben zu können. Beim Modernisieren kommt es somit auf die richtige Reihenfolge an“, sagt Serena Klein, Sprecherin der Geschäftsführung vom Industrieverband Hartschaum.
Sie empfiehlt Hausbesitzern, eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen und auch die Dämmung selbst durch erfahrene Fachbetriebe vor Ort erledigen zu lassen. „Dies stellt die Wirksamkeit und Langlebigkeit der Dämmung über viele Jahrzehnte sicher“, so Klein weiter.
Wesentlichen Anteil an dem Einspareffekt und der Rentabilität hat zudem die Auswahl der geeigneten Materialien. Seit Jahrzehnten hat sich etwa EPS-Hartschaum, bekannt als Styropor, bewährt. Das Material verbindet eine hohe Wärmeschutzleistung mit einfacher Verarbeitbarkeit und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit einem Anteil von 50 Prozent, so eine aktuelle Statistik des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel, ist es in Deutschland weiterhin der gefragteste Dämmstoff für das energetische Sanieren.
Der Staat unterstützt Einzelmaßnahmen mit 15 Prozent der Kosten, einen zusätzlichen fünfprozentigen Bonus gibt es, wenn ein individueller Sanierungsfahrplan vorliegt. Alternativ lassen sich Steuervergünstigungen nutzen, dabei werden über drei Jahre 20 Prozent der Kosten in Abzug gebracht.
Zur Förderung energetischer Sanierungen stehen grundsätzlich zwei Optionen zur Wahl: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bietet Zuschüsse von bis zu 12.000 Euro. Dazu braucht es eine Energieberatung, die einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellt und analysiert, welche energetischen Verbesserungen sinnvoll sind. Hausbesitzer können dabei selbst entscheiden, welche der vorgeschlagenen Maßnahmen sie umsetzen möchten.
Die zweite Option ist ein Einkommenssteuerbonus. Hier winkt ein Steuervorteil von bis zu 20 Prozent der Kosten – maximal 40.000 Euro, verteilt über drei Jahre. Viele Hersteller unterstützen bei der Antragstellung. Wichtig: Der Antrag muss vor Baubeginn gestellt werden, auch wenn der Vertrag mit dem ausführenden Unternehmen bereits unterschrieben ist.
Für die Bafa-Förderung ist zu beachten, dass das Haus mindestens fünf Jahre alt sein muss. Beim Steuerbonus sind es zehn Jahre seit der Grundsteinlegung. Hier ist außerdem die Unterstützung durch einen Steuerberater erforderlich. djd