Erst sind da nur leuchtende Augen. Hier ist ein Schnurren, da ein leises Fauchen zu hören. Im silbrigen Licht des Vollmondes einer sternenklaren Nacht verwandelt sich ein Londoner Schrottplatz zum Ballsaal der Jellicle-Cats – in England kindersprachlich abgeleitet von „dear little cats“. Wir würden wohl einfach Mietzekatzen sagen. Mit schwindelerregend akrobatischen Choreografien, Zaubertricks und schwingenden Hüften wetteifern die Charakterkatzen um die Gunst ihres weisen Anführers, Kater Old Deuteronomy. Er wird die eine Katze erwählen, die das Wunder der Wiedergeburt erleben darf! Nach und nach stellen sich die Samtpfoten vor. Und wenn sich dann die ausgestoßene alternde Diva Grizabella nach vorn traut und von glücklicheren Tagen singt, wird es mucksmäuschenstill: Mit „Memory“ schenkt sie dem Publikum einen der größten Momente der Musicalgeschichte.


Mit der Uraufführung im Jahr 1981 hat Cats die Musicalwelt nachhaltig revolutioniert. Rund um den Globus haben die „Jellicle-Katzen“ seitdem anmutig auf vier Pfoten sämtliche Rekorde gebrochen und mehr als 73 Millionen Zuschauer in mehr als 30 Ländern begeistert. Und ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht! Denn auch mehr als 40 Jahre nach der Premiere im Londoner West End haben die Charakterkatzen – vom durchtriebenen Macavity über den Zauberkater Mistoffelees und die schneeweiße unschuldige Victoria bis hin zum unwiderstehlichen Draufgänger Rum Tum Tugger – nichts von ihrer generationsübergreifenden Faszination eingebüßt. Noch immer ziehen sie das Publikum in den Bann, das so vielfältig ist, wie die Katzenbande selbst.
Ab April ist der Klassiker im englischen Original wieder zu erleben – und das in der ebenso authentischen wie aufgefrischten Erfolgsproduktion vom Londonder Westend, die 2015 als„Bestes Musical Revival“ für den Laurence Olivier Award nominiert war. Grundlage für das Original war die Gedichtsammlung Old Possum's Book of Practical Cats des Katzenliebhabers und Literaturnobelpreisträgers T. S. Eliot. Der Dramaturg und Regisseur Trevor Nunn entwickelte daraus ein Konzept, das Eliots Sprachgenie würdigt und gleichzeitig auf der Bühne funktioniert.

Passend dazu komponierte Andrew Lloyd Webber sein musikalisches Meisterwerk ein Genre-Mix mit einzigartigen Melodien, die längst selbst zu Klassikern geworden sind. Gillian Lynnes bahnbrechende Choreografien und die charakteristischen Kostüme von John Napier, der auch das eindrucksvolle Bühnenbild schuf, machen das Gesamtkunstwerk perfekt: Eine spielerische Vereinigung aus katzenhaften Bewegungen und menschlichen Eigenschaften.
Termine: 9. April bis 7. Juni, Capitol Theater Düsseldorf
Tickets: www.westticket.de, 0211274000