ANZEIGE

Frühlingserwachen Wie auch ein kleiner Balkon zu einer grünen Oase wird

Die Balkonsaison dürfte bald beginnen. Den Freisitz kann man recht einfach zu einem Wohlfühlort machen - auch für Insekten.

Kräuterbeet oder Blütenmeer: Je mehr Pflanzen in Ballungsgebieten wachsen, desto besser und wirkungsvoller sind die Effekte der Begrünung für das Klima. FOTO: FRANZISKA GABBERT

Sonnig, halbschattig oder schattig? Das ist eine wichtige Frage, die es zu beantworten gilt, bevor man seinen Balkon bepflanzt. Denn die Lichtsituation bestimmt die Auswahl der Pflanzen mit. Eine gute Planung ist also entscheidend, damit die Bepflanzung gelingt, erklärt Annika Dobbers von der Verbraucherzentrale NRW. Denn nichts sei frustrierender als Pflanzen, die nicht gedeihen – etwa weil die Tomaten auf einem zugigen Nordbalkon stehen. 

Wer nun denkt, er habe auf seinen Balkon nicht genügend Platz für eine Wohlfühloase, dem gibt Dobbers einen Tipp: Kletterpflanzen einsetzen, die in die Höhe ranken. So ist es auch auf kleinstem Raum möglich, einen üppigen Balkongarten anzulegen. Stangenbohnen wachsen beispielsweise als Kletterpflanze auch im Topf.

Kletterpflanzen können zum Teil auch als Sonnen- oder Sichtschutz dienen. Damit die Gebäudewand keinen Schaden nimmt, sollte man aber vorsichtig sein mit selbst montierten Rankhilfen. Genauso wie mit Kletterpflanzen, die direkt an der Wand haften, etwa wildem Wein und Efeu. Da sollten Mieter vorher besser Rücksprache mit dem Vermieter halten. 

Ein Balkongarten sieht nicht nur schön aus, sondern kann auch ein Gegengewicht zu den Hitze-Inseln der Stadt bilden und für Abkühlung sorgen. Zudem bieten bepflanzte Bereiche rund ums Haus Vögeln und Insekten Lebensraum und Nahrungsquellen. „Je mehr Pflanzen in Ballungsgebieten wachsen, desto besser und wirkungsvoller sind die Effekte von Begrünung für das Klima“, sagt Dobbers, „jeder Blumentopf zählt.“

Übrigens: Die meisten Tomaten wachsen Dobbers zufolge im Topf sogar besser als im Gartenbeet – wenn der Standort sonnig ist und kein direkter Regen von oben kommt. Auch Radieschen, Salat und Mangold eignen sich als Topfpflanzen. Genauso wie die meisten Kräuter. Wichtig bei Topfpflanzen sei nur, dass man die passenden Gefäße und Größen wählt. Der Vorteil von Blumentöpfen: Bei einem Umzug kann man sie einfach mitnehmen. 

Aber auch, wer keinen Balkon hat, kann einen Beitrag dazu leisten, dass Insekten genügend Nahrung finden. Und zwar, indem man Blumenkästen draußen auf das Fensterbrett stellt. Kräuter wie Thymian oder Schnittlauch sind Dobbers zufolge wahre Insektenmagnete. Weitere insektenfreundliche Pflanzen, die im Blumenkasten zur heimischen Artenvielfalt beitragen, sind die pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia), die Steinquendel (Calamintha nepeta), die Wegwarte (Cichorium intybus), die Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) und Storchschnabel-Sorten. tmn, ISABELLE MODLER