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200 Jahre Düsseldorfer Karneval Die Düsseldorfer Jonges sind jeck

Der größte Heimatverein Europas wurde 1932 gegründet. Zu den Zielen und Zwecken des Vereins gehört die Pflege von Brauchtum, Geschichte und Mundart der Heimatstadt Düsseldorf.

Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven macht auch auf närrischem Tanzparkett eine gute Figur. FOTO: ANDREAS ENDERMANN

Wer kennt sie nicht, die Düsseldorfer Jonges? Europas größter Heimatverein wurde 1932 gegründet und hat aktuell rund 3300 Mitglieder. Zu den Vereinszwecken und -zielen gehört die Pflege von Brauchtum, Geschichte und Mundart der Heimatstadt Düsseldorf – selbstverständlich sind die Jonges auch ziemlich jeck. Wir haben mit Baas Wolfgang Rolshoven darüber gesprochen. 

Herr Rolshoven, die Jonges sind seit ihrer Gründung im Karneval aktiv, es gab sogar einen eigenen großen Ball.

Wolfgang Rolshoven
Ja, genau. Bereits seit 1933 organisierte unser Heimatverein eigene Karnevalsveranstaltungen, so fand bereits 1933 im Breidenbacher Hof „der große Düsseldorfer-Jonges-Ball“ statt und nur ein Jahr später im damaligen Zweibrücker Hof, einem Hotel und Restaurant an der Kö, der „Große Maskenball der Düsseldorfer Jonges“. Das waren tolle Bälle, die Gäste kam in Abendrobe. Der letzte große Ball fand 1955 statt, und zwar in der Wolfsschlucht, einem Restaurant im Grafenberger Wald, welches nach dem Zweiten Weltkrieg für die Karnevalsveranstaltungen der Jonges bevorzugt wurde. 

Zusätzlich zu den Bällen veranstalteten die Jonges natürlich auch alljährlich Karnevalssitzungen, und es gibt sogar einen eigenen Orden.

Wolfgang Rolshoven
Bis 1981 wurden sogar jedes Jahr zwei Karnevalsfeste gefeiert, unsere alljährlichen Sitzungen fanden in den 1980er Jahren in der Stadthalle statt, seit 1995 sind wir im Hilton-Hotel und haben dort dieses Jahr im Januar mit rund 500 Gästen bereits unsere 68. Jonges-Sitzung gefeiert. Einen eigenen Karnevalsorden gab es schon in den Jahren 1935, 1936 und 1998; seit 2003 verleihen wir ihn jedes Jahr. 

Sind die Jonges auch am Rosenmontag unterwegs?

Wolfgang Rolshoven
Ja, es gab sogar in verschiedenen Jahren einen eigenen Wagen beim Rosenmontagszug, nämlich 1934,1937 und 1953. Zudem beteiligte sich unsere Tischgemeinschaft „2. Löschzug“ 1980 und 1986 jeweils mit einem eigenen Wagen. Heutzutage veranstalten am Rosenmontag stets verschiedene Tischgemeinschaften ein Biwak am Grabbeplatz und feiern dort den Zug. Ganz besonders freuen wir uns übrigens darüber, dass uns am Karnevalsdienstag, also am ersten Heimatabend nach Rosenmontag, wieder die Delegation aus Teneriffa mit der Blumenkönigin und dem König des Karnevals besuchen wird.

Beate Werthschulte führte das Interview