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200 Jahre Düsseldorfer Karneval Lust auf Karneval und auf Toverland in Düsseldorf

Der Düsseldorfer Karneval ist jung: Rund 850 Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis 25 Jahren sind in 23 Vereinen aktiv, darunter zehn Kinderprinzenpaare und ein Hoppeditz.

Ein Dankeschön für tolle Arbeit der Vereine, Kinder und Betreuer ist die Fahrt in den Freizeitpark Toverland. FOTOS: CC

Es ist unumstritten: Kinder und Jugendliche, die einem Verein angehören, haben ein stärkeres Selbstbewusstsein. Es fällt ihnen leicht, soziale Kontakte zu entwickeln und in diesem Zusammenhang gute Stimmung und strahlende Gesichter zu genießen. Das ist zumindest im Comitee Düsseldorfer Karneval mit seinen begeisterten Mitgliedern aller Altersgruppen so. Und deshalb wundert es nicht, dass Präsident Lothar Hörning feststellt: „Wir haben keine Sorgen um den Nachwuchs, wir sind gut aufgestellt, wissen aber, dass wir uns nicht auf dem Ist-Zustand ausruhen können und dass wir immer dranbleiben müssen, Menschen zu begeistern.“

Im Umfeld des Comitee Düsseldorfer Karnevals wird dieses Ziel erfolgreich angestrebt.„ Wir haben zurzeit 23 Vereine, die sich mit der Jugend befassen. Das sind rund 850 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwei und 25 Jahren“, erklärt Jugendbeauftragte Nicole Nothen. Präsident Lothar Hörning und sie betonen, dass es unterschiedliche Bereiche gibt, in denen die Jugend mitmachen und sich engagieren kann: „Vielleicht in einer Garde, als Fahnenschwenker, Tanzpaar, Musiker, Büttenredner, Organisator oder sogar als Sitzungspräsident.“

Wenn die Jugendlichen ihren Platz im Karnevalsumfeld gefunden haben, trainieren sie einbis zweimal wöchentlich das Programm für die aktuelle Session. Schließlich spielen sie jeweils zum Höhepunkt eine wichtige Rolle. „Wir dürfen mit Stolz sagen, dass wir zehn Kinderprinzenpaare haben. Und jedes Jahr haben die Kinder Möglichkeiten, mal als Prinz oder Venetia durch die Säle ziehen zu dürfen“, weiẞ Nicole Nothen. ,Wenn sie aktiv sind - beispielsweise auf einer Bühne - können wir bei ihrem Auftritt gut beobachten, welche Talente sie haben“, ergänzt Präsident Hörning, der unter anderem das Kinderbauernpaar der Tonnengarde Niederkassel coacht. 

Niklas ist der Kinder-Hoppeditz.
Niklas ist der Kinder-Hoppeditz.

Er plädiert dafür - trotz der intensiven Nutzung sozialer Medien - vor allem die Kinder persönlich anzusprechen und herauszufinden, wozu sie Lust haben. Häufig spielt auch eine Rolle, ob in der Familie bereits eine Verbindung zur Welt des Karnevals besteht: „Kinder und Jugendliche in der Altersgruppe von zirka fünf bis zu 25 Jahren müssen, abgeholt' und ihre Ansprüche beziehungsweise Vorlieben betont und berücksichtigt werden - das ist in dieser schnelllebigen Zeit besonders wichtig.“ Schließlich lernt die Jugend so auch verschiedene Kulturen kennen - denn Karneval wird in diversen fantasievollen Verkleidungen auf der ganzen Welt unterschiedlich gefeiert. So hat beispielsweise die Jugend des Comitee Düsseldorfer Karneval seit 2008 einen eigenen Hoppeditz. Jeweils ein paar Tage nach dem 11. 11. lassen die Kinder ihren Hoppeditz hochleben. In dieser Session hat Niklas das Sagen. Er hat eine Rede gehalten, die gezielt auf Kinder und Jugendliche abgestimmt ist - inklusiver politischer Spitzen.

Lust, sich einem Verein anzuschließen, bekommt der Nachwuchs auch beim Kinderkarneval in den einzelnen Stadtteilen. „Einige Schulen haben eine Karnevals AG, dort wird gezeigt, was Karneval ist. So können die Klassen auch die Wagenbauhalle besuchen oder das Haus des Karnevals, ein Museum“, erklärt Nicole Nothen. Um derartige Aktivitäten zu unterstützen, hat beispielsweise die KG Rheinische Garde die Patenschaft für die Paulusschule übernommen.

Lust auf Karneval macht auch der von der Prinzengarde „Blau-Weiss“ der Stadt Düsseldorf organisierte traditionelle Kinderkarneval im Henkelsaal. In diesem Jahr waren neben den Tollitäten unter anderem Kinderliedermacher Volker Rosin und das Prinzenpaar dabei. Außerdem steht am Karnevalsamstag der Kinder- und Jugendumzug mit rund 6500 Teilnehmern auf dem Programm. „Die Kinderprinzenpaare entscheiden an diesem Tag, welche Schule oder Kita das schönste Kostüm gebastelt hat“, erklärt die Jugendbeauftragte. Aber auch außerhalb der Session tut sich einiges. So wird es im September als Überraschung „etwas Großes“ für die Vereine geben: „Nähere Informationen gibt es nach den Karnevalstagen.“ Fast schon traditionell ist die Fahrt in den niederländischen Freizeitpark Toverland. „Damit wollen wir auch danke sagen für die tolle Arbeit der Vereine, Kinder und Betreuer“, fasst Nicole Nothen zusammen. Sie betont: „Wir dürfen nie vergessen, dass es ohne den Nachwuchs bald keinen Karneval mehr geben würde. Dank der intensiven Jugendarbeit sind wir positiv gestimmt, dass der Düsseldorfer Karneval weitere 200 Jahre leben wird.“

MONIKA GÖTZ