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Frühlingszauber „Hurra, hurra, der Lenz ist da!“

Mit dem Frühling sind schon seit langer Zeit zahlreiche Sprichwörter und Redewendungen verbunden, die auch heute noch gerne verwendet werden.

Liebesgedanken der Natur? Das sind in den Augen der Schriftstellerin Bettina von Arnim die Blumen. FOTO: GETTY IMAGES

Es ist die Zeit im Jahr, in dem alles wieder neu zu werden scheint, in der sich die Natur zu strecken und zu recken beginnt, die Bäume und Sträucher grün werden, Blumen zu blühen anfangen, und auch die Tierwelt wieder zu erwachen beginnt. Der Frühling. Er ist die Jahreszeit des nicht nur sprichwörtlichen Neubeginns und wurde und wird von Dichtern und Autoren schon seit jeher mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet, außerdem gibt es zahlreiche Sprichwörter und Redewendungen rund um den „Lenz“, wie das Frühjahr vor allem in der Dichtung gerne genannt wird. Das Wort, das nicht nur durch den Ausspruch „Hurra, hurra, der Lenz ist da“ bekannt ist, sondern auch durch den Schlager der 1920er Jahre – „Veronika, der Lenz ist da“, einem der größten Hits des Vokalensembles Comedian Harmonists – stammt indes dem Ursprung nach aus dem Althochdeutschen um das Jahr 1000. 

Es ist allerdings bei weitem nicht das einzige geflügelte Wort rund um die erste Jahreszeit des Jahreskreislaufs. Nicht nur Sprichwörter, auch zahlreiche Bauernregeln beschäftigen sich mit dem „Lenz“ – ohne dieses Wort zu benutzen. So etwa „liegt der Frühling in der Luft“, wenn man die ersten frostfreien Tage des Jahres erlebt und man beim Einatmen milde Luft in der Nase spürt. Nicht zuletzt ist auch die Rede von einer Atmosphäre, so „frisch wie ein Gänseblümchen“. Leo Tolstoi, der große russische Schriftsteller, hat gesagt: „Der Frühling ist die Zeit der Pläne, der Vorsätze.“ Auch andere berühmte Personen haben den Neuanfang des Jahres in geflügelte Worte gefasst. Etwa der römische Dichter Vergil, von dem der Satz überliefert wird: „Im Frühjahr kehrt die Wärme in die Knochen zurück.“ 

Der berühmte Maler Vincent van Gogh soll gesagt haben: „Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.“ Der vietnamesische Revolutionär Ho Chi Minh wiederum mag es praktisch gesehen haben: „Ohne die Kälte des Winters gäbe es die Wärme des Frühlings nicht.“ Durchaus philosophisch ist hingegen der Ausspruch des Schriftstellers und Philosophen Ralph Waldo Emerson: „Lerne von der Geschwindigkeit der Natur: Ihr Geheimnis ist Geduld.“ Wie die Blüten der jungen Pflanzen, so sprießt im Frühling oftmals auch die Liebe. Auch dazu gibt es verschiedene Sprichwörter und Zitate. Etwa des britischen Schriftstellers Charles Dickens. Der schrieb einst: „Die Natur gibt jeder Zeit und Jahreszeit ihre eigenen Schönheiten.“ Lao Tse, der chinesische Philosoph, soll gesagt haben: „Ohne die Kälte und Trostlosigkeit des Winters gäbe es die Wärme und die Pracht des Frühlings nicht.“ 

Oscar Wilde, irischer Lebemann und Schriftsteller, sieht im Frühling auch eine Zeit des Kampfes: „Du kannst alles wagen. Die Welt gehört dir einen Frühling lang.“ Wohingegen der Dichter Wilhelm Busch es durchaus ein wenig burschikoser betrachtet: „Die Bäume fahren im Frühling aus der Haut.“ Bunt ist ebenfalls ein gutes Stichwort, wenn es um das Thema Frühjahr geht. „In den kleinsten Dingen zeigt die Natur ihre allergrößten Wunder“, so hat es der schwedische Naturforscher Carl von Linné geschrieben. Ein irisches Sprichwort besagt indes: „Wenn der Frühling grüßt, dann hüpft das Herz vor Freude.“ Und aus der wohl am meisten bemühten Quelle, dem unbekannten Mund, stammt der Ausspruch: „Frühling ist, wenn die Seele wieder bunt denkt.“ 

Noch einmal Wilhelm Busch – er bringt es perfekt auf den Punkt: „Der Frühling hat eine erlösende Kraft.“ Und Teil dieser „erlösenden Kraft“ sind natürlich auch Blumen mit ihren wundervollen Blüten und ihrer bunten Farbenpracht. „Blumen sind das Lächeln der Erde“, so hat Ralph Waldo Emerson es einst aufgeschrieben.

Der Dichter und Philosoph Khalil Gibran weiß: „Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters.“ Und die Schriftstellerin Bettina von Arnim drückt es so aus: „Blumen sind die Liebesgedanken der Natur.“ Noch Fragen? WOLFGANG WEITZDÖRFER